Entwicklung OD im linken Knie bei einem 10jährigen und die ergriffenen Massnahmen



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  130. Eintrag von am 03.04.2015 - Anzahl gelesen : 35  
  Entwicklung OD im linken Knie bei einem 10jährigen und die ergriffenen Massnahmen  
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Bei unserem damals 10jährigen Sohn wurde nach einem Unfall im rechten Knie (lateral) ein Knorpelbruch im Frühjahr 2013 diagnostiziert.
Dieser musste bis heute dreimal operiert werden, da die Schraubenfixierung des abgelösten Knorpelstücks nicht erfolgreich war. Bei einer zweiten OP wurden die Schrauben entnommen. Zuletzt erfolgte eine Mikrofraktrurierung an besagter Stelle.


Infolge dieser Verletzung erfolgte ein 'Routine-MRT' im linken Knie. Hier wurde die Krankheit OD im Sommer 2013 festgestellt.
Absolutes Sportverbot war die Folge.
Wir gaben (bzw. geben wir ihm bis zum heutigen Tag) Vitamin D3 2000 i.E. (Blutbild wird alle zwei Monate überprüft).
Dazu mit der Zeit Veränderungen in der Ernährung:
Mineralwasser mit grösserem Kalziumgehalt (Steinsieker, Ensinger Sport >bestellen wir per Internet), Hagebuttenpulver (als Vitamin C-'Bombe' und Entzündungshemmer) aufgelöst in Traubensaft sowie regelmässig Rote Bete-Saft (zur besseren Durchblutung).
Ausserdem alle zwei Wochen Magnetfeldtherapie beim Heilpraktiker...

Da unser Sohn (als zuvor begeisterter und ebenso erfolgreicher Fussballspieler) im Frühling 2014 infolge des konsequenten Sportverbots erste Tendenzen aufzeigte, depressiv zu werden und er vollkommen schmerzfrei war, liessen wir ihn wieder ein wenig Fussballspielen.
Da auch unter Belastung keinerlei Schmerzen auftauchten und wir zu diesem Zeitpunkt dachten, dass das operierte, rechte Kniegelenk wieder 'in Ordnung' ist, te er sein Pensum beim Fussball bis zum Herbst 2014 (2x die Woche).

Als uns dann im Winter 2014 die niederschmetternde Diagnose bei einem 'Routine-MRT' im rechten Knie erreichte ('Routine', da er auch im rechten Knie trotz Belastung keine Schmerzen hatte), dass das damals fixierte Knorpelstück nie angewachsen war (trotz anderslautender Aussage des operierenden Arztes damals...), musste er wie oben erwähnt erneut operiert werden. Seitdem ist wieder Reha-Zeit und Hoffen und Bangen bis zum nächsten MRT angesagt...

Im Februar/März 2015 wurde ein erneutes MRT im linken Knie durchgeführt. Dieses besagte, dass die OD im linken, nicht operierten Knie ausgeheilt ist.

Was zur Heilung führte - Schonzeit, Vitamin D3, eine eher günstige da nicht so beanspruchte Stelle im Knie, da lateral etc. - wissen wir auch nicht.
Vieles wurde von Arzt-, Therapeuten- etc. -seite als Blödsinn abgetan. Da aber niemand bei dieser Erkrankung eine Patentlösung zur Hand hat, haben wir unsere eigenen Schlüsse gezogen und die Dinge so durchgeführt- in der Hoffnung, dass zumindest eine der Massnahmen den gewünschten Erfolg bringt.

Die Heilung im linken Knie erfolgte demnach trotz sportlicher Aktivitäten (nach einem Jahr Schonung allerdings). Ob vielleicht auch gerade sportliche Aktivität die Heilung vorantrieb, können und wollen wir natürlich nicht sagen!


Wir hoffen jetzt nur noch, dass die im letzten Winter durchgeführte OP Ende im rechten Knie dazu führt, dass unser Kind endlich eine sorreiere Zeit als die beiden letzten Jahre erleben kann.


Herzliche & vielleicht helfen einem Erkrankten unsere 'Tipps' ja etwas!

 
  5. Antwort von am 04.04.2015  
  Ja, das im Dezember entnommene Knorpelstück war das, welches zuvor rausgebrochen ist. Es hatte sich im Laufe der Zeit an falscher Stelle 'eingelagert'. Dieses Knorpelstück hatte einen Umfang von 2x2 cm.
Angeblich befanden sich beim rausgebrochenen Korpelstück keine Knochenanteile mehr. Nach den ganzen Fehldiagnosen des ersten Arztes sind wir da aber skeptisch, ob das so stimmt. Der erste operierende Arzt meinte 2013, dass die Chance, dass das Stück wieder anwächst, bei 50 : 50 liegt.
Der Bonner Arzt widersprach im Dezember und meinte, die Chance wäre von vornherein nur 10:90 gewesen...

Schulsportverbot hat unser Sohn nun auch bereits seit zwei Jahren.

Hattest Du auch einen Knorpelbruch (im Knie?) in dem Alter? Was habt Ihr unternommen? Leidest Du auch heute noch unter der Krankheit?

Was neben der Krankheit an sich schade ist, ist die Verständnislosigkeit vieler Mitmenschen. Zumindest aber hat unser Sohn verständnisvolle Lehrer. Das ist schonmal viel Wert.
 
  4. Antwort von am 04.04.2015  
  Wir glauben überdies mittlerweile, dass mehr Kinder als man generell annimmt, zumindest Züge dieser Krankheit in sich tragen.

Es wird halt oft nur erkannt, wenn es schon zu spät und ein Knorpelbruch erfolgt ist.

Wir sind überdies ziemlich sicher, dass der Zusammenschluss folgender Faktoren letztendlich zum Knorpelbruch bei unserem Sohn geführt hat:
Hohe Aktivität im sportlichen Bereich, eine Anlage zu dieser Erkrankung (er hatte im Alter von 7 Jahren auch schon einen Hüftschnupfen, ebenfalls eine Gelenkerkrankung, allerdings in der Hüfte), ein schweres Foulspiel (was zu einem Sturz auf die verletzte Stelle auf hartem Untergrund führte), ein Sturz auf dem Schulhofboden sowie evtl. eine zu einseitige Ernährung (u.a. mit einem viel zu niedrigem Vitamin D3-Wert im Blutbild zur Folge).

Aber auch das ist natürlich alles nur spekulativ...
 
  3. Antwort von am 04.04.2015  
 

Es ist so scjön mal jemanden zu finden, der das gleiche durchlebt. Eure Geschichte erinnert mich so sehr an meine Anfangszeit. Ich war in etwas gleich alt wie euer Sohnemann. Lange konnten meine Knieschmerzen nicht zugeordnet werden. Ich hatte jahrelanges Sportverbot, eine Qual für mich und meine Eltern, vorallem im Winter. Den Schulsport konnte ich nie regelmässig besuchen, niemand verstand mein Problem, das ist heute aber auch noch so...

War immer nur ein Knorpelstück weg, ohne Knochenanteil?

Ich denke das wichtigste ist, einen sehr guten, vertrauenswürigen Orthopäden zu finden, das ist die halbe Miete.


Iwa

 
  2. Antwort von am 04.04.2015  
  Liebe IWA,

vielen Dank für Deine nette Antwort!

Hier die (verkürzte...) Chronologie des rechten, operierten Knies:

April 2013: MRT (aufgrund eines geschwollenen Knies) >leider falsche Diagnose erhalten (Knorpelschaden wurde ausgeschlossen); kurz danach heftige Schmerzen und OP (Fixierung & Kleben der Gelenkmaus)

Juni 2013: 2.MRT >Aussage des operierenden Arztes: Knorpelstück angewachsen, alles in Ordnung...

August 2013: 2. OP >Entnahme der Schrauben & Glättung der Narbe (da das Knie zunächst fälschlicherweise vorne an der Kniescheibe aufgeschnitten wurde und die ca. 10-15cm lange Narbe sehr wulstig war>Arzt glaubte zunächst an einen Kreuzbandriss); auch hier hiess es, dass der Knorpel angewachsen sei.
Danach entzündete sich noch die Narbe, was zu neuen Unsicherheiten führte...

November 2014: Routine-MRT >unser Kind hatte keine Schmerzen und trieb wieder regelmässig Sport (Fussball). Allerdings en wir der ärztlichen Auskunft von damals nicht 100%ig. Zudem wollten wir verhindern, dass ein solches Unglück wie im April 2013 ein zweites Mal geschieht. Bei diesem MRT stellte sich heraus, dass das Knorpelstück nie (!) angewachsen war. Dies wurde uns auch unter Betrachtung der MRT-Bilder von Juni 2013 so mitgeteilt (von mehreren Ärzten bestätigt).

Dezember 2014: 3. OP: Mikrofraktrurierung (von J. Richard Steadman entwickelt). Diese OP-Methode baut auf die der Pridie-Bohrung auf. Wenn Du das Wort zusammen mit `Knie` googelst, erhältst du viele Seiten, auf denen diese Methode im Einzelnen näher dargestellt wird.

Mithilfe unseres Kinderorthopäden suchten wir im Vorfeld nach einem Spezialisten für Knieerkrankungen/-verletzungen. Der Arzt im Bonner Krankenhaus entnahm das Knorpelstück und führte die eigentliche OP durch- beides athroskopisch.
Danach sieben Wochen Gehen mit Gehhilfen, Physio usw.

Auch wenn unser Kind bislang schmerzfrei ist, schwingt natürlich schon stetig die Befürchtung mit, dass das folgende MRT Ende Mai eine andere Sprache spricht. Insofern war es natürlich prima, dass zumindest das linke Knie mittlerweile OD-frei ist.

Nach mittlerweile neun (!) MRTs in beiden Knien in den vergangenen zwei Jahren, verbunden mit unzähligen Rückschlägen und kleinen Hoffnungsschimmern, hoffen wir einfach nur, dass wir diese schlimme Geschichte endlich abschliessen können.
Die psychische Belastung für die gesamte Familie können selbst z.T. beste Freunde nicht nachvollziehen.
Ebenso stossen wir bei einigen Freunden auf Unverständnis, dass wir unser Kind danach wieder Fussball spielen lassen wollen.
Dies ist aber laut Aussage des Arztes bei günstigem Heilungsverlauf kein Problem. Gerade auch deshalb, weil der Knorpelschaden lateral an einer Stelle liegt, die kaum belastet wird (von Sprüngen aus der Hocke z.B. abgesehen). Fussball ist nunmal seine Lieblingsbeschäftigung. Wenn wir ihm dies komplett für allezeit verbieten würden, könnten wir ihn direkt beim Psychiater anmelden- und uns mit dazu. Gerade der Dezember und Januar waren sehr triste und 'traurige' Monate hier.


Nach Aussage des Arztes (der alle 6-8 Wochen Kontrolluntersuchungen durchführt/e) galt bzw. gilt folgendes Reha-Programm:
Ab Ende Januar Ergometer ohne Belastung
Ab März: Fahrradfahren und Schwimmen; dazu Krankengymnastik an Geräten, um Muskulatur aufzubauen
Ab April: leichtes Joggen (haben wir aber noch nicht gemacht...>solange es nicht sein ausdrücklicher Wunsch ist, warten wir noch etwas ab)
Bei entsprechendem MRT ab Juni: Vollbelastung (auch hier gilt für uns: langsam starten...)


Egal wie das MRT ausfällt: Die letzten zwei Jahre waren für uns alle so beschwerlich und deprimierend, dass diese heimtückische (das ist auch das richtige Wort dafür) Krankheit bei uns immer im Fokus steht.

!





 
  1. Antwort von am 03.04.2015  
  A.

Schön eurem Erfolg zu lesen, ich drücke euch die Daumen, dass es ein gutes Ende nimmt!

Nachdem festgestellt wurde, dass das Knorpelstück im rechten Knie nicht eingeheilt ist, was folgte dann? Was wurde in der 3. OP gemacht? Mit dem Wissen von heute würde ich auch vieles anders machen.

Ihr habt wirklich gute Chancen, dass in diesen jungen Jahren alles verheilt und er keine Spätfolgen haben wird!
Diese Krankheit ist wirklich heimtükisch, behält es trotzdem in Hinterkopf und habt ein wachsames Auge drauf.


Iwa
 




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